Kaum ist die Schwangerschaft bestätigt, beginnen die werdenden Eltern mit der Planung. Entweder schläft das Baby die ersten Monate im Elternschlafzimmer oder im Babyzimmer. So weit, so gut. Aber früher oder später nach Verlassen des Babyalters stellt sich die Frage, wann der Nachwuchs sein eigenes Kinderzimmer bekommen soll(te).

Verschiedene Blickwinkel

Ab wann ist ein Kind alt genug für sein eigenes Kinderzimmer? Das lässt sich pauschal nicht beantworten, da die Entwicklung von Kleinkindern keiner Norm entspricht. Als erster Anhaltspunkt soll daher ein Blick in die Rechtsprechung dienen. Wie urteilen Deutsche Gerichte in diesem Zusammenhang?

Nach einer Entscheidung des Sozialgerichts Dresden im Jahr 2007 hat eine Familie im Arbeitslosengeld II-Bezug Anspruch auf ein eigenes Zimmer für jedes Kind, im konkreten Fall für den 12-jährigen und für den 17 Monate alten Sohn. Das bedeutet: jedes Kind hat Anspruch auf ein eigenes Zimmer, ausgenommen Säuglinge, so die Richter.

Einschulung – höchste Zeit

Gibt es weitere Anhaltspunkte, die bei der zeitlichen Bestimmung helfen, wann Eltern sich nach Möbeln für ein Kinderzimmer umsehen sollten? Ein erster klar definierter Wendepunkt im Leben eines jeden Kindes ist die Einschulung. Spätestens mit dem Erreichen des schulpflichtigen Alters von 6 Jahren sollten Kinder ihr eigenes (kleines) Reich bekommen, in dem sie spielen, malen, basteln, lernen und sich gegebenenfalls zurückziehen können. Eine kindgerechte Einrichtung des Zimmers wie ein weicher Teppichboden, niedrige Regale und Schubladen oder ein Kinderschreibtisch leisten hier wertvolle Unterstützung, damit die oder der Kleine sich wohlfühlen und sich gern freiwillig dort aufhalten.

Das eigene Zimmer dient dem Kind als Ort der freien, persönlichen Entfaltung. Gleichzeitig bedeutet es für das Kind aber auch ein klein wenig Verantwortung, indem es mithilft, für Ordnung in „seinem“ Zimmer zu sorgen.

1 – 3 Jahre

Und wie sieht es aus in der Zeit zwischen 1,5 und 6 Jahren? Im Alter von 1 bis 3 Jahren spielen Kleinkinder nur wenig allein. Nach maximal einer halben Stunde fordern Sie die Aufmerksamkeit anderer ein. In den meisten Fällen folgt ein Kleinkind einem Elternteil auf Schritt und Tritt und nimmt seine Spielsachen überall dort mit hin, wo sich die Bezugsperson länger aufhält. Ist das eigene Zimmer also überflüssig?

Für Kleinkinder ist es zwar nicht unbedingt notwendig, allerdings könnte es durchaus Vorteile mit sich bringen. Denn hier hat das Kind seinen festen Schlafplatz, hier wird das Spielzeug gelagert, und hier hat das Kind seinen eigenen, klar abgesteckten Bereich in der Wohnung. Von diesem Angebot kann es Gebrauch machen, wenn es will.

3 6 Jahre

Im Alter von ca. 3 Jahren entdecken Kinder ihre Freude am Spielen – egal ob allein oder mit anderen – und machen intensiv davon Gebrauch. Das sollten die Eltern unbedingt unterstützen, etwa mit einer Umgebung zum Wohlfühlen, mit Entfaltungsmöglichkeiten und mit ausreichend Platz zum kreativen Spielen. Denn das Alleinspielen fördert die persönliche Entwicklung von Kindern. Somit kann ein eigenes Kinderzimmer ab einem Alter von ca. 3 Jahren durchaus sinnvoll sein.

Fazit

Ab einem Alter von 3 Jahren ist es ratsam, dass sich Eltern mit dem Thema „eigenes Kinderzimmer“ für den Nachwuchs intensiver auseinandersetzen und die familiäre Situation bewerten. Spätetens mit der Einschulung sollte eine Entscheidung für das eigene Zimmer zum Wohle des Kindes fallen. Eine genaue Altersbestimmung ist jedoch nicht möglich, da die Entwicklung von kleinen Kindern ein höchst individueller Prozess ist.

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