Wenn ein Baby auf dem Weg ist, muss an vieles gedacht und vieles vorbereitet werden. Dazu gehört ebenfalls, die Wohnung kindersicher zu machen. So geschehen im Haushalt immer noch eine Vielzahl an Unfällen, die vermeidbar gewesen wären. In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Thema Sicherheit.

  1. Ab wann sollte ein Wohnung kindersicher gemacht werden?
  2. Was sollte alles abgesichert werden?
  3. Fazit

 

1. Ab wann sollte ein Wohnung kindersicher gemacht werden?

Der ideale Zeitpunkt, um die eigenen vier Wände kindersicher zu gestalten, ist, sobald sich der Nachwuchs ankündigt. Bis zur Geburt ist noch ausreichend Zeit, sodass die diversen Schutzmaßnahmen in aller Ruhe überlegt und angebracht werden können.

Spätestens wenn das Kind anfängt sich zu drehen und die ersten Versuche zum umher Robben unternimmt, ist es ratsam, sofort die Wohnung abzusichern. Im Idealfall sind die diversen Maßnahmen bis zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits abgeschlossen.

 

2. Was sollte alles abgesichert werden?

In jedem Haushalt steckt ein gewisses Gefahrenpotenzial. Dementsprechend gibt es so einiges, das abgesichert werden sollte.

 

– Treppen: Treppen zählen sicherlich zu den größten Gefahrenstellen im Haushalt.

Hier bieten zwei Schutzgitter, jeweils eines am oberen beziehungsweise unteren Ende der Treppen, ausreichend Sicherheit. 

Sobald das Kind motorisch dazu in der Lage ist, sollte zudem unbedingt das Treppensteigen immer wieder an der Hand der Eltern geübt werden.

 

 

– Balkon / Fenster: Für Balkone und Fenster werden spezielle Sicherungen angeboten, die es Kindern unmöglich machen, diese allein zu öffnen. Zudem empfiehlt es sich, Schnüre von Fensterläden sowie Kordeln von Gardinen zu entfernen. Des Weiteren stellt man am besten alles außer Reichweite, was von Kindern als Steighilfe genutzt werden könnte.

 

– Türen: Hier sind Türstopper eine wertvolle Hilfe. Damit ist es nicht mehr möglich, dass sich die Kleinen die Finger einklemmen.

 

– Steckdosen: Im Einzelhandel werden hierfür spezielle Steckdosensicherungen angeboten. Diese sind mit einer Drehmechanik ausgestattet und werden ganz einfach in die Steckdosen eingesetzt. Kindern ist es nicht möglich, diese Sicherung zu entfernen.

 

– Möbelkanten: Kanten von Möbeln können zu schlimmen Kopfverletzungen führen. Aufgrund dessen ist es unbedingt ratsam, diese zu polstern beziehungsweise mit Hilfe von einem Kantenschutz abzusichern.

 

– Herd: Ein ungeschützter Herd ist eine enorme Gefahrenquelle. So kann sich das Kind an den Herdplatten oder am Backofen verbrennen und kochende Töpfe herunterziehen. Abhilfe schafft hier zum einen ein Herdsc

Häufige Gefahrenquelle für Kinder: ein ungeschützter Herd

hutzgitter und zum anderen ein spezielles Backofen-Schloss. Damit ist es dem Kleinen weder möglich, an den Herd zu gelangen, noch die Knöpfe zu drehen. Dank der Backofen-Kindersicherung ist zudem ein Öffnen des Backofens nicht mehr machbar. Auf diese Weise wird nicht nur verhindert, dass sich das Kind am heißen Inneren verbrennt, sondern ebenfalls, dass die Tür bei einem Hochzieh-Versuch nachgibt und der Nachwuchs hinfällt.

– Schränke / Schubladen: Auch hierfür werden im Einzelhandel spezielle Türsicherungen angeboten. Zudem hat man die Wahl zwischen verschiedenen Varianten, die zum Beispiel mithilfe von Magneten funktionieren oder die mit einem besonderen Klebstoff zu befestigen sind.

Achtung: Es sollte ebenfalls daran gedacht werden, die Türen von Gefrier- und Kühlschrank abzusichern, denn auch diese Öffnen Kinder sehr gerne.

 

– Elektrogeräte: Am besten werden diese Geräte ganz einfach weit nach oben und somit außerhalb der Reichweite des Kindes aufgestellt. Außerdem ist es ratsam, sämtliche Stecker aus der Steckdose zu ziehen, wenn die Geräte im Moment nicht benutzt werden.

 

– Babybett: Sobald das Baby etwas agiler wird, ist es ratsam, sämtliche Spieluhren sowie Mobiles und Ähnliches aus seinem Bett zu entfernen.

Zudem ist es generell empfehlenswert, nicht zu viel Spielzeug mit ins Bett zu geben. Dies verführt eher zum Spielen als zum Schlafen. Handelt es sich um ein verstellbares Babybett, dann sollte es unbedingt auf die niedrigste Stufe gestellt werden, wenn das Baby damit beginnt, sich am Gitter hochzuziehen.

Wenn der Nachwuchs jedoch versucht, darüber zu klettern, sollten einige Gitterstäbe herausgenommen werden. So kann das Kleine sein Bett selbstständig verlassen und verletzt sich nicht beim Versuch, über die Gitterstäbe zu klettern.

 

– Regale / Kommoden / Side- und Lowboards: Bei derartigen Möbelstücken besteht ebenfalls immer die Gefahr, dass das Kind versucht, sich daran hochzuziehen. Gerne werden auch Schubladen geöffnet, um auf diese Weise beispielsweise an der Kommode hochzuklettern. Die Schubladen können wie oben ganz einfach befestigt werden. Die Möbelstücke sollte man am besten mit der Wand befestigen. In vielen Fällen werden Regale und Co. bereits mit einer Sicherung gegen das Umkippen ausgeliefert. Andernfalls ist es jedoch auch möglich, diese nachträglich zu kaufen und anzubringen.

 

– Badewanne: Sobald der Nachwuchs in die große Badewanne darf, ist es ratsam, hier eine spezielle Antirutsch-Matte hineinzulegen. Da Kinder in der Regel sehr gerne im Wasser spielen und dabei auch aufstehen, vermindert eine solche Matte nicht nur das Risiko des Hinfallens, sondern ebenfalls das Verletzungsrisiko.

 

– Maniküre / Pediküre: Dinge wie Nagelfeilen, Scheren und ähnliches sollten unbedingt außerhalb der Griffweite des Nachwuchses aufbewahrt werden. Am besten ist es, diese Sachen in einem verschließbaren Badezimmerschrank zu verstauen. Allerdings sollte hier dann natürlich auch der Schlüssel abgezogen werden, denn Kinder lernen schnell und sind bald in der Lage, den Schlüssel zu drehen, um so den Schrank zu öffnen.

 

– Putzmittel: Dasselbe gilt für Putzmittel. Diese werden am besten ebenfalls in einem verschließbaren Schrank mit abgezogenem Schlüssel aufbewahrt. Hier besteht ein enormes Gefahrenpotenzial, da beispielsweise eine Vielzahl an Putzmitteln giftige Substanzen enthält.

 

– Kamin: Das lodernde Feuer eines Kamins sorgt zwar für eine behagliche Wärme und ein enormes Wohlbefinden, birgt jedoch auch ein hohes Verletzungsrisiko. Deshalb ist es unbedingt ratsam, diesen mit einem Kaminschutzgitter abzusichern. So kann der Kamin wie üblich verwendet werden, und das Kind verletzt sich dennoch nicht. Selbstverständlich sollten Sie neben den Schutzmaßnahmen auch Ihrem Kind bei der Erziehung erklären, was sich hinter dem Gitter befindet und warum sich das Kind besser davon fernhalten sollte.

 

– Spiegel: Ein Spiegel wird am besten mit Hilfe von Dübeln und Schrauben an der Wand befestigt; so kann er nicht herunterfallen, sondern hängt sicher und fest. Als Alternative bieten sich aber auch Spiegelfolien an, die nur aufgeklebt werden.

 

– Fernseher: Moderne Flachbildschirm-Fernseher neigen schnell zum umkippen und sorgen so für eine hohe Verletzungsgefahr. Hier bietet es sich beispielsweise an, den Fernseher an der Wand aufzuhängen oder diesen mithilfe eines Seils fest zu justieren.

 

– Hifi-Anlage: Die Hifi-Anlage mit ihren vielen verschiedenen Knöpfen, interessanten Lautsprechern und Co. übt auf die meisten Kinder eine ungemeine Faszination aus. Dementsprechend sollte man diese am besten entweder in unerreichbarer Höhe aufstellen oder ein Absperrgitter aufstellen. Alternativ hierzu kann aber auch ein Laufstall zweckentfremdet und ganz einfach um die Anlage herum gestellt werden.

 

– Stolperfallen: Wenn zu viel Spielzeug herumliegt, verwandelt es sich zu Stolperfallen, die zu einem Sturz führen können. Außerdem schmerzt es ungemein, wenn beispielsweise auf Legosteine, Playmobil-Figuren oder ähnliches getreten wird. Deshalb ist es immer besser, dieses nach dem Spielen sofort aufzuräumen.

 

Tipp: Beim Aufräumen kann der Nachwuchs auch bereits in sehr jungen Jahren mithelfen. So lernt die Kleinen quasi nebenbei, dass man Ordnung halten sollte.

 

– Dunkelheit: Sobald die Kleinen etwas größer sind, wird gerne auch nachts einmal aus dem Bett gekrabbelt, um beispielsweise zu Mama und Papa oder auch auf das Klo zu gehen. Damit der Nachwuchs sich in der Dunkelheit jedoch nirgends anstößt oder hinfällt, hilft ein sogenanntes Schlummerlicht. Hierbei handelt es sich um ein kleines, abgedunkeltes Licht, das ganz einfach in eine Steckdose gesteckt wird und zumeist mit sehr schönen Motiven versehen ist. Trotz des kleinen Lichts ist es möglich, wunderbar zu schlafen und gleichzeitig ausreichend zu sehen, sollte das Kind nachts aufstehen.

 

3. Fazit

In einem Haushalt existieren die verschiedensten Gefahren, die jedoch ganz einfach zu beheben sind. Wer hier rechtzeitig vorsorgt, minimiert das Verletzungsrisiko ungemein.

Dennoch sollte man auch in einer abgesicherten Wohnung den Nachwuchs immer im Blick behalten: Die Kleinen sind schnell, neugierig und kommen beständig auf neue Ideen. Doch wer hier die Augen offen hält, vermeidet manchen Unfall.

Des Weiteren ist es ratsam, den Kindern bereits früh beizubringen, was sie dürfen und was nicht. Sollen sich die Kleinen zum Beispiel nicht am Regal hochziehen, nimmt man sie sanft aber bestimmt mit einem deutlichen „Nein“, von dem Möbelstück weg. Dieser Vorgehensweise muss zwar öfters wiederholt werden, aber schlussendlich verstehen es die Kinder, dass sie dort schlichtweg nicht klettern dürfen. Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit in der eigenen Wohnung, sondern auch unterwegs.

Wenn Sie weitere Tipps und Anregungen für die Einrichtung des Kinderzimmers benötigen, lesen Sie gerne unseren Beitrag zum Thema “Babyzimmer – Ab wann sollte Sie mit dem Einrichten starten?”.